"Jacek Rzeszotniks Habilitationsschrift zeichnet die Rezeption Lems im deutschen Sprachraum anhand eines dank der Mithilfe von Lems deutschem Literaturagenten Wolfgang Thadewald lückenlosen Belegmaterials erschöpfend nach, wobei zunächst in einem umfangreichen Hauptteil "Autorenbild" das Bild von Lem als Schriftsteller und Wissenschaftsphilosoph zusammengefügt wird, wie es sich in den Rezensionen darstellt; dann wird im zweiten Teil "Werkbild (Fallbeispiele") aus dem reichhaltigen Fundus jeweils ein charakteristisches Beispiel ausgewählt. Rzeszotnik nimmt sich dabei keineswegs die deutschen Arbeiten nacheinander vor und unterzieht sie einer Kritik; im Gegenteil, er enthält sich jeder Wertung, sondern extrahiert aus ihnen, [...] im Wesentlichen durch die ungemein geschickte Aneinanderreihung von Zitaten, die in den Fußnoten dokumentiert und durch weitere ausführliche Zitate ergänzt werden, eine fortlaufende kritische Narration, die so vielseitig wie eingehend ist. [...] Die Arbeit ist in ihrer schieren Materialfülle überwältigend; dieses Material ist aber auch überzeugend so organisiert, dass es sich zu einem facettenreichen und differenzierten Bild des Schriftstellers und Denkers Lem zusammenfügt, wobei überzeugend klar wird, dass die deutsche Kritik - wie auch Lem selbst - vor allem die inhaltlich-gedankliche Seiten von Lems Werk interessiert, während das Interesse an poetologischen und narratologischen Aspekten gering ist. Rzeszotniks Arbeit bietet auch demjenigen, der mit Lems Werk und dessen Rezeption in Deutschland vertraut ist, eine Fülle neuer Einsichten." (Dr. Franz Rottensteiner)